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Hohe Domkirche Köln
Entwässerungslösung zum Schutz der Domschatzkammer

Mit rund sechs Millionen Besuchern jährlich zählt der Kölner Dom zu den meistbesuchten Sehenswürdigkeiten Deutschlands. Die im gotischen Baustil errichtete und von vielen Kunsthistorikern als „vollkommen“ bezeichnete Kathedrale mit ihren prägnanten knapp 158 Meter hohen Türmen ist einfach ein „must-see“ für jeden Besucher der Rhein-Metropole.

„Schützender Schleier“
für den Kölner Dom

Um das imposante Bauwerk im Bereich der Portale des Querhauses mit dem davorliegenden Sternenteppich und den Eingangsbereich der Domschatzkammer angemessen vor Vandalismus und Verunreinigung zu schützen, hat die Kulturstiftung des Kölner Doms jetzt ein drei Meter hohes und etwa 47 Meter langes Schmiedeeisengitter installieren lassen. Der Auftrag für die Planung und Ausführung wurde dem Künstler und Architekten Johannes Nagel übertragen

Bereits Anfang 2016 hatte sich Bildhauer Paul Nagel, Vater Johannes Nagels, mit der Gestaltung des Gitters beschäftigt. Nach seinem Tod im selben Jahr konnte Sohn Johannes Nagel die Planung und Realisierung, in Zusammenarbeit mit Schmiedemeister Wolfgang Ripke, in einer eigens für dieses Projekt gegründeten Kunstschmiede (Metallwerkstätten Nagel Herdt) fortsetzen und im Sommer dieses Jahres vollenden.

Der wie ein „schützender Schleier“ wirkende Zaun weist mit zahlreichen floralen Ornamenten und einigen bildlichen Darstellungen einerseits Ähnlichkeiten zu dem bereits bestehenden Gitter auf der südlich gelegen Hauptansichtsseite des Doms auf. Auf einem kleinen Sockel stehend, der auch vier hohen Säulen als Basis dient, passt er sich andererseits perfekt an die Nordfassade an. Die aus Basalt hergestellten Säulen, mit feinen Lisenen und einer steinmetzmäßigen Reliefierung der Oberflächen versehen, stehen exakt in der Achse der Strebepfeiler der Fassade.

Sicher, ästhetisch und unauffällig funktionell

Noch vor dem Aufstellen der jeweils zwei Meter breiten und 400 Kilogramm schweren Gitterelemente wurde, zum Schutz der unter dem Portalbereich liegenden mittelalterlichen Gewölberäumen der Domschatzkammer, ein Linienentwässerungssystem direkt vor dem Sockel installiert. Basis des Entwässerungssystems ist die Kastenrinne aus Edelstahl Typ ino 610 KR mit eingekanteten, in der Höhe unterschiedlich angeordneten Rostauflagen für verschiedene Abdeckungsvarianten.

Speziell für die am Kölner Dom gestellten Anforderungen, möglichst unauffällig verlaufende Entwässerungselemente an der Einfriedung des Nordportals einzubauen, wurden die Rinnenabdeckungen als arretierbare zu befüllende Elemente konzipiert. Die Abdeckungselemente wurden mit dem gleichen Plattenbelag aus Basaltlava, wie in der Umgebungsfläche eingebaut, ausgekleidet.

Durch verbreiterte Unterzüge an den befüllten Abdeckungen ergeben sich seitliche Einlaufschlitze parallel zum Rinnenrand, zur Aufnahme des Regenwassers. In Teilbereichen, in denen der Sockel direkt an die Rinne grenzt, ist ein Edelstahl-Längsstabrost seitlich an die befüllbaren Abdeckungen angearbeitet. Der durch den Längsrost vergrößerte Einlaufquerschnitt sichert die sofortige rasche Wasserableitung und ist somit auch ein Spritzschutz für den Basaltsockel.

Die bis zu 4 m langen einzelnen Rinnenelemente haben an den Außenseiten breite angeschweißte Sperr- bzw. Haftflansche zur Anbindung der Abdichtung unterhalb des Oberflächenbelags. Durch das Verschweißen der Einzelelemente zu einem wasserdichten Rinnenstrang, sowie ergänzende Maßnahmen zur Bauwerksabdichtung ist gewährleistet, dass keine Feuchtigkeit in die Gewölbe der darunterliegenden Domschatzkammer eindringen kann. Das am Kölner Dom gewählte Rinnensystem ist nach DIN EN 1433 für leichten Fahrverkehr, als auch für barrierefreie Zugänge geeignet. Die Abdeckung (Längsstabrost) erfüllt die Rutschhemmung nach BGR 181 gemäß DIN 51130 bzw. Rutschwiderstandsklasse der Abdeckungen nach DIN EN 1341 für Außenbereiche.